Fasnacht und Fasching in Innsbruck

Februar 8, 2015

In der närrische Zeit sind jahrhundertealter Brauchtum und Tradition einen fester Bestandteil; sie werden bewusst gehegt und gepflegt. Regelmäßig ziehen die prächtigen Masken und Kostüme tausende Menschen in ihren Bann.

Rumer Muller

Larven, Masken, Narren

Die Zeit zwischen Dreikönigstag und Aschermittwoch ist in Tirol die Zeit der Narren und der Bälle, aber auch die Zeit jahrhundertealten Brauchtums und Tradition. Mit Fruchtbarkeitsritualen wird nicht nur der Winter ausgetrieben, sondern auch Geister und Dämonen.

Der Ursprung der Tiroler Fasnacht liegt viele Jahrhunderte zurück. Trotz zahlreicher religiöser Verbote hat die Bevölkerung über die Zeit an diesen uralten Bräuchen festgehalten und immer wieder modifizert. Noch heute werden diese Traditionen und Riten im den Dörfern bewusst gepflegt und bewahrt, und sind ein fester Bestandteil im Lebens- und Jahresbrauchtums. Brauchtumsgruppen und Vereine planen die regelmäßig wiederkehrenden Maskenumzüge. In mühevoller Handarbeit werden die prächtigen Larven (Masken) und der dazu passende Kopfschmuck, sowie die kunstvollen Gewänder für die vielerorts stattfindenden stimmungsvollen Umzüge gefertigt. Mit Leib und Seele sind die Mitglieder dabei, oft schon von Kindheitsbeinen an.

Muller, Spiegeltuxer, Matschgerer, Zottler, Scheller, Roller, Hexen, Bärentreiber, Schleicher, Wampeler und wie die grotesken Gestalten der Tiroler Fasnacht noch heißen – sie ziehen regelmäßig tausende Menschen in ihren Bann. Die Figuren und Masken fechten mit zeremoniellen Schritten und Tänzen den Kampf Gut gegen Böse, Licht gegen Schatten, Frühling gegen Winter.

Wie alles im Leben, geht auch der Fasnacht einmal zu Ende. Am Faschingsdienstag wird symbolisch der „Fasching begraben“. Dabei wird meist ein Holzstoß entzündet und eine Puppe – die Hex‘ – verbrannt. Gleichzeitig können zum letzten Mal im Jahr die Larven bestaunt werden.